Sommerrezepte
- Steinklee Pudding
- Schafgarben Limonade
- Brennnessel(Samen)-Salsa
- Labkraut Gelee
- Johanniskraut Öl
- Knoblauchsrauken Senf
- Wilde Möhre in Tempura
Steinklee Pudding
Steinklee-Pudding ist eine köstliche und einzigartige Süßigkeit. Der Steinklee, auch bekannt als Melilotus officinalis, verleiht dem Pudding eine besondere Note, die leicht süßlich und aromatisch ist. Zudem enthält Steinklee natürliche Inhaltsstoffe wie Cumarin, das in Maßen genossen, Gerichten einen angenehmen, leicht würzigen Geschmack verleiht. Ein Steinklee-Pudding ist somit nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern kann auch eine kleine, gesunde Besonderheit sein, die durch die natürlichen Inhaltsstoffe des Steinklees begeistert.
Zutaten:
- 1 Handvoll Steinklee-Blütenstände (frisch)
- 500 ml (Hafer-)Milch
- 2 EL Honig oder Zucker (je nach Geschmack)
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 2 EL Speisestärke
- Optional: frische Früchte oder Minzblätter zum Garnieren
Zubereitung:
- Steinklee vorbereiten: Wasche den Steinklee gründlich.
- Kräuterbrühe zubereiten/kochen: Gib den Steinklee zusammen mit der Milch in einen Topf und erhitze alles langsam. Lasse die Mischung bei niedriger Hitze ca. 10 Minuten ziehen, damit die Aromen freigesetzt werden. Du kannst den Steinklee auch über Nacht in der Milch einlegen.
- Abseihen: Gieße die Kräuter-Milch durch ein feines Sieb, um die Kräuter zu entfernen. Drücke sie leicht aus, um möglichst viel Flüssigkeit zu gewinnen.
- Pudding zubereiten: Vermische in einer Schüssel die Speisestärke mit etwas kalter (Hafer-)Milch, bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind.
- Pudding kochen: Gib die Kräuter-Milch zurück in den Topf, füge Honig oder Zucker sowie Vanillezucker hinzu und erhitze sie wieder. Sobald die Flüssigkeit warm ist, rühre die angerührte Speisestärke ein und lasse den Pudding unter ständigem Rühren aufkochen, bis er eindickt.
- Abkühlen lassen: Gieße den Pudding in Schälchen und lasse ihn im Kühlschrank abkühlen. Vor dem Servieren kannst du ihn mit frischen Früchten oder Minzblättern garnieren.
Hinweis: Steinklee enthält Stoffe, die in großen Mengen konsumiert Übelkeit auslösen können, daher solltest du größere Mengen nur gelegentlich konsumieren und bei Schwangerschaft oder bestimmten Erkrankungen vorher einen Arzt konsultieren.
Schafgarben-Limonade
Die herbe Blüte der Schafgarbe gibt Limonade einen ganz besonderen Geschmack und ist im Sommer so richtig erfrischend mit einem Hauch von ätherischen Ölen.
Zutaten:
- eine Handvoll frische Gierschkräuter
- eine Bio-Zitrone
- 0,5 l Apfelsaft
- nach Belieben einige Blüten und Blätter Schafgarbe und bei Bedarf zusätzlich Giersch, Minze, Zitronenmelisse, Gundermann oder andere Wildkräuter für intensiveren Geschmack
- Mineralwasser
Zubereitung:
Die Kräuter mit Stampfer, Nudelholz oder Flasche leicht anquetschen. In ein Gefäß geben und mit Apfelsaft auffüllen. Die Zitrone in Scheiben schneiden, leicht andrücken und dazugeben. Einige Stunden, am besten über Nacht ziehen lassen. Nach Geschmack mit Mineralwasser auffüllen. Ich stampfe die Blätter meistens am nächsten Tag nochmal so richtig stark, damit das Aroma schön intensiv wird.
Brennnessel(Samen)-Salsa
Bennnesselsamen mit ihrem herben Aroma können gut mit Schärfe kombiniert werden, sie halten der Chili stand und beide ergänzen sich zusammen mit Tomaten und Zwiebeln hier wunderbar zu einer feurig nesseligen Geschmacksexplosion. Die Salsa hält sich, heiß abgefüllt, sogar einige Monate ungekühlt. Aber so lang hält sie in der Regel sowieso nicht, weil schnell aufgegessen… Unbedingt ausprobieren! Das Rezept kann alternativ auch mit Brennnessel-Blättern hergestellt werden, ich finde beides überzeugend.
Zutaten:
- 100 g Brennnessel-Samen oder Brennnesseln (junge Triebe)
- 100 g Tomaten, sehr fein gewürfelt
- 100 g Zwiebeln, sehr frei gewürfelt
- je ca 50 ml Olivenöl und Weißwein-Essig
- Salz, Pfeffer
- je nach Schärfebedürfnis: Chilischoten
Zubereitung:
Die Brennnesselsamen in reichlich Olivenöl anbraten – hier sollte nicht gespart werden! Die fein gehackten Zwiebeln dazugeben und glasig dünsten. Danach die Tomaten untermischen und mit Essig ablöschen. Die Mischung nun so lange köcheln lassen, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Falls nötig, weiteres Olivenöl hinzufügen, um die gewünschte Textur zu erreichen. Es ist besser, die Masse länger zu kochen, damit der Wasseranteil der Tomaten weitgehend verdampft. Stattdessen sollte das Olivenöl die Flüssigkeit ersetzen, da dies die Haltbarkeit erheblich verlängert. Wenn die Salsa noch heiß in sterile Gläser gefüllt wird, erhöht sich die Haltbarkeit. Auch, je mehr Wasser verdampft und mit Olivenöl ersetzt ist.
Wer Chilischoten verwenden möchte, sollte diese fein schneiden und erst kurz vor Ende der Kochzeit hinzufügen.
Labkraut Gelee
Hier ist ein einfaches und leckeres Rezept für Labkraut-Gelee, für das ich das gelb blühende echte Labkraut verwende. Das Gelee ist wunderbar aromatisch, es erinnert ein wenig an Bitterorangen und passt gut zu Käse, Brotzeit oder als Begleitung zu Desserts. Mit Vanille oder einem Schuss Apfelsaft oder anderem Fruchtsaft kann der Geschmack noch variiert werden.
Zutaten:
- 20 bis 30 Stängel frisch gesammeltes Labkraut (Blätter und Blüten)
- 0,75 Liter Wasser
- Saft von 1 Zitrone
- 500 g Gelierzucker (2:1)
Zubereitung:
- Labkraut vorbereiten: Das Labkraut gründlich waschen, um Schmutz und Insekten zu entfernen.
- Kräuter aufkochen: Die Blüten von den Stengeln zupfen und diese mit dem Wasser in einen großen Topf geben. Zum Kochen bringen und dann die Hitze reduzieren. Das Ganze ca. 20 Minuten köcheln lassen, damit die Aromen und die Gelierstoffe austreten. Über Nacht durchziehen lassen.
- Abseihen: Das Kräuter-Wasser durch ein feines Sieb oder ein Tuch abseihen, um die festen Bestandteile zu entfernen. Das entstandene Kräuterwasser auffangen.
- Gelee kochen: Das Kräuterwasser zurück in den Topf geben, Zitronensaft hinzufügen und den Gelierzucker einrühren. Unter ständigem Rühren aufkochen lassen.
- Gelierprobe: Nach etwa 3 Minuten Kochzeit eine Gelierprobe machen (ein Tropfen auf einen kalten Teller geben – wenn er fest wird, ist das Gelee fertig).
- Abfüllen: Das heiße Gelee in saubere, sterilisierte Gläser füllen, verschließen und auf den Kopf stellen, um ein Vakuum zu bilden. Nach dem Abkühlen an einem dunklen, kühlen Ort lagern.
Johanniskraut-Öl
Hier ist ein einfaches und bewährtes Rezept für Johanniskraut-Öl. Dieses Öl wird oft für seine hautpflegenden und stimmungsaufhellenden Eigenschaften verwendet. Bitte beachte, dass Johanniskraut lichtempfindlich ist, also das Öl an einem dunklen Ort aufbewahren. Das Öl kann bei richtiger Lagerung mehrere Monate haltbar sein.
Tipp: Für einen kombinierten Schatten- und Sonnen-Ansatz, lasse ein Öl in der Sonne und eines im Schatten ausziehen. Der Sonnenansatz extrahiert vor allem lichtempfindliche Wirkstoffe wie Hypericin und Pseudohypericin, die für die rote Farbe und die stimmungsaufhellende Wirkung verantwortlich sind.
Der Schattenansatz enthält vor allem Hyperforin, das weniger lichtempfindlich ist, sowie andere entzündungshemmende und antibakterielle Inhaltsstoffe.
Durch die Kombination beider Ansätze im Rotöl erhältst du ein Produkt, das sowohl die lichtempfindlichen, stimmungsaufhellenden Wirkstoffe als auch die weniger lichtempfindlichen, entzündungshemmenden Inhaltsstoffe enthält. So nutzt du die volle Bandbreite der Wirkstoffe des Johanniskrauts!
Zutaten:
- Frische oder getrocknete Johanniskrautblüten (ca. 100 g)
- Hochwertiges Bio-Pflanzenöl (z.B. Olivenöl, Sonnenblumenöl oder Mandelöl, ca. 500 ml)
- Ein sauberes, luftdicht verschließbares Glas
Zubereitung:
- Johanniskraut vorbereiten:
Wenn du frisches Johanniskraut verwendest, die Blüten und Blätter vorsichtig sammeln und leicht zerkleinern. Bei getrocknetem Kraut kannst du es direkt verwenden. - Glas füllen:
Das Johanniskraut in das saubere Glas geben und gleichmäßig verteilen. - Öl hinzufügen:
Das Pflanzenöl über das Kraut gießen, bis alles vollständig bedeckt ist. Das Kraut sollte vollständig vom Öl bedeckt sein, um Schimmelbildung zu vermeiden. - Ansetzen:
Das Glas verschließen und an einem warmen, sonnigen Ort (z.B. Fensterbank) für 4-6 Wochen ziehen lassen. Dabei das Glas täglich leicht schütteln, damit sich die Wirkstoffe gut lösen. - Abseihen:
Nach der Ziehzeit das Öl durch ein feines Sieb oder ein Mulltuch abseihen, um die Pflanzenteile zu entfernen. - Aufbewahren:
Das Johanniskraut-Öl in dunkle Flaschen oder Gläser füllen und an einem kühlen, dunklen Ort lagern.
Knoblauchsrauken Senf
Die Konblauchsrauke ist bekannt für ihre würzigen, pfeffrigen Blätter und Stängel, die oft in Salaten, Suppen oder als Würzkräuter verwendet werden. Die Samen der Konblauchsrauke sind klein, braun und haben einen scharfen, würzigen Geschmack, ähnlich wie Senfkörner, und eignen sich hervorragend für die Herstellung von Senf. Ich persönlich finde ihn sogar äußerst scharf und das Beste: die Schärfe und der Senf halten sich mehrere Monate im Kühlschrank. Wenn du möchtest, kannst du noch weitere Gewürze wie Kurkuma, Pfeffer oder Kräuter hinzufügen, um den Geschmack zu variieren. Viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen deines selbstgemachten Konblauchsrauken-Senfs!
Zutaten:
- 2 EL Konblauchsrauken-Samen
- 4 EL Apfelessig (oder Weißweinessig)
- 2 EL Wasser
- 1-2 EL Honig oder Zucker (je nach Geschmack)
- 1 Prise Salz
- Optional: ein bisschen Öl (z.B. Sonnenblumenöl) für eine cremigere Konsistenz
Zubereitung:
- Samen mahlen:
Die Konblauchsrauken-Samen in einer Mörserpfanne oder mit einem Gewürzmörser leicht zerstoßen, sodass sie fein, aber nicht zu Pulver werden. Das sorgt für ein intensiveres Aroma. - Senfpaste ansetzen:
In einer kleinen Schüssel die gemahlenen Samen mit dem Essig, Wasser, Honig (oder Zucker) und Salz gut verrühren. Die Mischung sollte eine dickliche Paste ergeben. - Ziehen lassen:
Die Senfpaste abdecken und für mindestens 10-15 Minuten ziehen lassen, damit die Samen die Flüssigkeit aufnehmen und die Aromen sich entfalten. - Optional verfeinern:
Wenn du eine cremigere Konsistenz möchtest, kannst du nach dem Ziehen noch etwas Öl unterrühren. - Abschmecken:
Probier den Senf und passe bei Bedarf mit mehr Honig, Salz oder Essig an. - Lagern:
Den Senf in ein sauberes Glas füllen, gut verschließen und im Kühlschrank aufbewahren.
Wilde Möhre in Tempura
Die Wilde Möhre ähnelt der kultivierten Karotte, ist aber meist kleiner. Die Blüten erscheinen im Sommer und sind kleine, weiße bis leicht rosa gefärbte Dolden und sind wie die anderen Teile der Pflanze essbar. Sie haben einen milden, leicht süßlichen Geschmack, der sich gut für frittierte Gerichte wie Tempura eignet. Für extra Geschmack kannst du dem Tempurateig noch eine Prise Kurkuma oder geriebenen Ingwer hinzufügen. Die Blüten sollten frisch und zart sein, um die beste Knusprigkeit und Geschmack zu erzielen. Am liebsten nutze ich die Dolden hierfür kurz vor dem Aufspannen, wenn sie noch etwas eingerollt sind.
Zutaten:
- Frische Wilde Möhrenblüten (gesammelt, möglichst ohne Staub und Insekten) – etwa 10-12 Blüten
- 100 g Mehl (z.B. Weizenmehl oder Dinkelmehl)
- 50 g Speisestärke (z.B. Maisstärke)
- 150 ml kaltes Mineralwasser oder eiskaltes Wasser
- 1 Ei (optional, für einen etwas dickeren Teig)
- Eine Prise Salz
- Pflanzenöl zum Frittieren (z.B. Sonnenblumenöl oder Rapsöl)
Zubereitung:
- Vorbereitung: Die wilden Möhrenblüten vorsichtig sammeln, am besten mit einem Stück Stiel, der dient später als Griff zum „Eintunken“. Die Blüten ei Bedarf vorsichtig abspülen und danach gut trocknen lassen, damit der Teig gut haftet.
- Tempurateig anrühren: In einer Schüssel Mehl, Speisestärke und eine Prise Salz vermengen. Das kalte Wasser (und das Ei, falls verwendet) nach und nach hinzufügen und vorsichtig mit einer Gabel oder einem Schneebesen verrühren, bis ein leichter, klumpiger Teig entsteht. Wichtig: Nicht zu viel rühren, damit der Teig schön knusprig wird. Der Teig sollte eiskalt sein.
- Frittieren: Das Öl in einem hohen Topf oder einer Fritteuse auf ca. 170-180°C erhitzen. Die Blüten vorsichtig in den Tempurateig tauchen, sodass sie gut bedeckt sind.
- Servieren: Die Tempura-Wilde Möhrenblüten noch warm servieren, z.B. mit einem Dip aus Sojasauce, Yoghurt oder einer würzigen Mayonnaise.